Die EU gibt Großbritannien mehr Zeit, um den Austritt aus er Union zu erklären. Camerons Kollegen hätten "Verständnis dafür, dass etwas Zeit nötig sei, bis sich der Staub legt", sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk nach den Gipfelberatungen. Sie hofften aber weiter, dass die Austrittserklärung "so schnell wie möglich" erfolge.
In den Schlussfolgerungen des Gipfels fand sich nur ein einziger kurzer Satz zum Brexit: "Der Premierminister des Vereinigten Königreichs hat den Europäischen Rat über den Ausgang des Referendums im Vereinigten Königreich informiert."
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte, er könne diejenigen nicht verstehen, "die für den Austritt geworben haben, und dann vollkommen unfähig sind, uns zu sagen, was sie wollen". Er sei davon ausgegangen, dass die Brexit-Befürworter "einen Plan" hätten.
Juncker bestätigte, dass Cameron beim Abendessen vor allem die Einwanderung aus der EU für das Brexit-Votum verantwortlich machte. Er glaube aber nicht, dass dies der Fall sei. Juncker machte Cameron für das Ergebnis mitverantwortlich: "Wenn man den Menschen jahrelang, jahrzehntelang sagt, dass mit der EU etwas nicht stimmt, muss man nicht überrascht sein, wenn die Wähler das glauben."(AFP)