Kurz vor dem Treffen mit US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj ihn unterstützende europäische Spitzenpolitiker in der ukrainischen Botschaft in Washington empfangen. „Unser Hauptziel ist ein verlässlicher und beständiger Frieden für die Ukraine und Europa“, schrieb Selenskyj bei Telegram. Er erneuerte die Forderung nach mehr Druck auf Kriegsgegner Russland. „Daher muss der Druck funktionieren, und das muss ein gemeinsamer Druck von USA und Europa sein“, appellierte der Ukrainer an die Verbündeten.
In der ukrainischen Vertretung empfing er EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, den britischen Premierminister Keir Starmer, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni, den finnischen Präsidenten Alexander Stubb und Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Kanzler Friedrich Merz (CDU), der auch in Washington ist, war nicht dabei. „Die Ukraine ist bereit zu einem realen Waffenstillstand und der Errichtung einer neuen Sicherheitsarchitektur“, sagte Selenskyj, bevor er später Trump treffen wollte. (dpa)
Vor dem Hintergrund des Treffens zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, US-Präsident Donald Trump und europäischen Spitzenvertretern hat EU-Ratspräsident António Costa für Dienstag einen virtuellen EU-Gipfel einberufen. Er habe für 13:00 Uhr eine Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der EU angesetzt, erklärte Costa am Montag im Onlinedienst X. Dabei soll über die Ukraine-Gespräche in Washington beraten werden, erläuterte er.
„Gemeinsam mit den USA wird die EU weiterhin auf einen dauerhaften Frieden hinarbeiten, der die wesentlichen Sicherheitsinteressen der Ukraine und Europas schützt“, schrieb Costa weiter.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump die Notwendigkeit von westlichen Sicherheitsgarantien für sein Land unterstrichen. „Ich hoffe, wir werden die Zeit haben, um über die Architektur von Sicherheitsgarantien zu sprechen. Das ist wirklich das Wichtigste“, sagte Selenskyj am Montag bei einem Gespräch mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg.
In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist der Vizekommandeur des Leningrader Wehrbezirks, Generalleutnant Esedulla Abatschew, schwer verwundet worden. Abatschew sei seit den ersten Kriegstagen an der Front, schrieb das Oberhaupt der russischen Teilrepublik Dagestan, Sergej Melikow, auf Telegram. „Er hat mehrere wichtige Kommandeursposten innegehabt, war aber immer ganz vorn, an den verantwortungsvollsten und daher gefährlichsten Frontabschnitten.“ Abatschew ist gebürtiger Dagestaner.
Melikow gab keine Details zu der Verletzung bekannt und teilte nur mit, dass der 57-Jährige in „einem der besten Militärhospitäler des Landes“ behandelt werde. Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR mussten dem General mehrere Gliedmaßen amputiert werden. Der HUR beanspruchte die Verwundung als eigenen Erfolg durch einen Schlag gegen eine Militärkolonne in der westrussischen Region Kursk.
Abatschew ist nicht der erste ranghohe russische Offizier, der im Krieg gegen die Ukraine zu Schaden gekommen ist. Bestätigt wurde bislang der Tod von zwölf Offizieren im Generalsrang. (dpa)