In der deutschen Bevölkerung gibt es Zweifel, ob US-Präsident Donald Trump sich aus Europa und Deutschland beeinflussen lässt. Laut RTL/ntv Trendbarometer glauben nur 13 Prozent der Bundesbürger, dass Bundeskanzler Friedrich Merz den amerikanischen Präsidenten in seiner Haltung zum Ukraine-Krieg maßgeblich prägen kann.
84 Prozent der Bundesbürger – und eine große Mehrheit in allen politischen Lagern – glauben das nicht. Selbst unter den Unions-Anhängern sind 73 Prozent skeptisch. Zudem sieht eine Mehrheit (53 Prozent) nicht, dass Deutschland eine Führungsrolle in Europa einnimmt. Nur 44 Prozent der Bundesbürger sind anderer Meinung. Eine Führungsrolle sieht nur eine Mehrheit der Anhänger von Union (66 Prozent) und Grünen (60 Prozent). (Reuters)
Tschechiens Präsident Petr Pavel spricht sich für eine Beteiligung seines Landes an einer möglichen Friedensmission in der Ukraine aus. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur ČTK betonte er, Tschechien müsse bereit sein, sich an solch einer Mission zu beteiligen. Das Land habe Kiew seit Beginn des russischen Angriffskrieges unterstützt und solle auch im Friedensprozess eine wichtige Rolle spielen.
Pavel schlug vor, eine entmilitarisierte Zone entlang der Frontlinie einzurichten, die von internationalen Kräften überwacht werden könnte.
Er räumte ein, dass die Ukraine für eine Einigung möglicherweise territoriale Zugeständnisse machen müsste. Diese Gebiete sollten jedoch nur als "vorübergehend besetzt" gelten und nicht als russisches Staatsgebiet anerkannt werden.
Die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černochová hatte zuvor gegenüber dem Nachrichtenportal Seznam Zprávy erklärt, ein solcher Einsatz stehe derzeit "nicht auf der Tagesordnung". Sie schloss aber nicht aus, dass ein Engagement tschechischer Soldaten in Zukunft diskutiert werden könnte – ähnlich wie bei den Friedenseinsätzen auf dem Balkan. (Yulia Valova)
Ukrainische Drohnen haben in der Nähe des besetzten Ortes Bilokurakine in der Region Luhansk eine Operation durchgeführt, die die russische Logistik erheblich beeinträchtigt hat. Das Kommando des ukrainischen Geheimdienstes SBU teilte auf Facebook mit, dass Drohnenpiloten des 427. Regiments "Rarog" russische Fahrzeugkolonnen zerstört und Personal ausgeschaltet haben.
Bilokurakine liegt an einer wichtigen Eisenbahnstrecke, über die Munition aus Russland an die Front geliefert wird, insbesondere in Richtung Pokrowsk. Der Angriff war Teil einer größeren Sonderoperation: Am Vortag hatte der SBU bereits Munitionsdepots in Bilokurakine getroffen.
Zusätzlich griff der ukrainische Geheimdienst erneut einen Logistik-Stützpunkt im russischen Tatarstan an – 1300 Kilometer von der Ukraine entfernt. Dort waren einsatzbereite Kamikaze-Drohnen vom Typ "Shahed" und importierte Ersatzteile dafür gelagert. (Yulia Valova)
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine Stationierung von europäischen Streitkräften in der Ukraine als „völlig inakzeptabel“ bezeichnet. Mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien europäischer Staaten für die Ukraine sprach Lawrow am Donnerstag von „ausländischer Intervention in Teilen der Ukraine“.
Lawrow sagte weiter, „das ukrainische Regime und seine Vertreter“ seien „nicht interessiert“ an einer „nachhaltigen, fairen, langfristigen“ Friedensvereinbarung. Derzeit laufen die diplomatischen Bemühungen für eine Friedenslösung im Ukraine-Konflikt unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump auf Hochtouren. (AFP)
Die Türkei macht eine Beteiligung an einer Friedensmission in der Ukraine von einem vorherigen Waffenstillstand zwischen Kiew und Moskau abhängig. Zuerst müsse eine Waffenruhe gesichert werden, danach könne der Rahmen der Mission mit einem klaren Mandat festgelegt werden, verlautet aus Kreisen des türkischen Verteidigungsministeriums. Dabei müsse auch geklärt werden, welchen Beitrag jedes Land leisten werde. (Reuters)
Die russische Armee führt ihre massiven Angriffe im Norden der Ukraine, insbesondere in der Region Sumy, unvermindert fort. Täglich schlagen dort 30 bis 50 gezielte Luftangriffe ein. Das berichtete Oberst Ivan Shevtsov im ukrainischen Fernsehsender "Suspilne Novyny".
Die Lage in der Region bleibt angespannt, obwohl Berichte über Verlegungen russischer Truppen an andere Frontabschnitte kursieren. Laut Shevtsov hat die Zahl der Angriffe nicht abgenommen. Die ukrainische Grenze ist durch Minenfelder und Kampfstellungen stark befestigt. Dies erschwert das Eindringen russischer Sabotage- und Aufklärungsgruppen erheblich, erklärte er.
Er widerspricht auch den russischen Angaben von einer "Pufferzone" in der Region. Die Realität sehe anders aus: Sumy bleibe ein Gebiet aktiver Kampfhandlungen. Die russischen Truppen würden weiterhin versuchen, die von ihnen kontrollierten Gebiete auszuweiten. (Yulia Valova)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schätzt, dass Russland noch etwa vier Jahre benötigen würde, um die gesamte Region Donezk zu besetzen. Dies sagte er bei einem Treffen mit Journalisten, wie die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine berichtet. Aktuell kontrolliert Russland rund 69 Prozent der Region Donezk.
Der ukrainische Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass die russischen Streitkräfte weder das Grenzgebiet bei Sumy dauerhaft halten noch die Stadt Charkiw einnehmen können. (Yulia Valova)
Die russischen Streitkräfte bauen nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusätzliche Truppen entlang der südlichen Frontlinie auf. „Saporischschja: Der Feind verstärkt seine Truppen“, sagte Selenskyj in am Donnerstag veröffentlichten Äußerungen gegenüber Journalisten mit Blick auf die Region im Süden der Ukraine. „Wir können sehen, dass sie weiterhin einen Teil ihrer Truppen aus Richtung Kursk nach Saporischschja verlegen.“
Seit über einem Jahr hat die russische Armee bei ihrem Angriffskrieg in der Ukraine zunehmend an Boden gewonnen. Im Juli beschleunigte sie ihren Vormarsch zum vierten Mal in Folge. Laut einer AFP-Auswertung von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) hatten die russischen Streitkräfte lediglich im November 2024 größere Gebietsgewinne erreicht als nun im Juli. (AFP)
Die in Ostpolen abgestürzte Drohne ist einem Staatsanwalt zufolge höchstwahrscheinlich aus Richtung Belarus gekommen. Der Verteidigungsminister hatte den Vorfall als Provokation bezeichnet. Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich um eine russische Version der vom Iran entwickelten Schahed-Drohne. Eine Stellungnahme aus Belarus oder Russland liegt zunächst nicht vor. (Reuters)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine „starke Reaktion“ der USA, sollte der russische Präsident Wladimir Putin ein bilaterales Treffen ablehnen. „Wenn die Russen nicht bereit sind, würden wir gerne eine starke Reaktion der Vereinigten Staaten sehen“, sagt Selenskyj. Er selbst sei zu einem Treffen bereit. (Reuters)