Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei den laufenden US-amerikanischen Verhandlungen mit Russland über ein Kriegsende in der Ukraine für einen stärkeren europäischen Einfluss starkgemacht. „Alle zu treffenden Entscheidungen, um diesen Krieg zu beenden, und Sicherheit zu garantieren, betreffen tatsächlich das gesamte Europa und nicht nur einen“, sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft. Das sei ein Krieg Russlands nicht nur gegen die Ukraine, sondern „in Europa und gegen Europa“, so Selenskyj.
Deshalb sind laut Selenskyj Treffen auf europäischer Ebene für eine Abstimmung der Positionen geplant. „Die Stimme Europas muss auf die Prozesse Einfluss nehmen“, sagte der Staatschef. Er plane hierzu nach Telefonaten mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, EU-Komissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) auch ein Telefongespräch mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni.
Tags zuvor war bekanntgeworden, dass US-Präsident Donald Trump kommende Woche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Beendigung des russisch-ukrainischen Krieges verhandeln könnte. Selenskyj würde dabei in einer späteren Phase zu den Gesprächen hinzugezogen werden.
Vertreter anderer europäischer Staaten wurden nur von den Plänen durch Washington in Kenntnis gesetzt. Noch im Frühjahr bestand Kiew unter der Formel „Nichts über die Ukraine, ohne die Ukraine“ darauf, bei allen Gesprächen direkt beteiligt zu sein. (dpa)
Einen Tag nach dem Inkrafttreten neuer US-Strafzölle auf Waren aus Indien hat der russische Präsident Wladimir Putin den Sicherheitsberater der indischen Regierung, Ajit Doval, in Moskau empfangen. Der Kreml veröffentlichte am Donnerstag ein Bild, auf dem Putin Doval die Hand schüttelte. Moskau machte zunächst keine Angaben zu den Themen des Treffens.
US-Präsident Donald Trump will mit den Zöllen auf indische Waren Druck auf Russland ausüben. Indien kauft große Mengen russisches Öl, eine der Haupteinnahmequellen des russischen Staates. Russland ist seinerseits einer der wichtigsten Waffenlieferanten Indiens. Der Kreml hatte am Dienstag erklärt, „Drohungen und Versuche, Länder zu zwingen, den Handel mit Russland einzustellen“, seien „illegal“ - ohne Trump dabei namentlich zu nennen.
Doval hatte vor seinem Gespräch mit Putin auch den Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergei Schoigu, getroffen. Der indische Sicherheitsberater erklärte, Planungen für einen Besuch Putins in Indien seien „fast abgeschlossen“.
Westliche Staaten hatten nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 Sanktionen verhängt. Russland exportiert seitdem mehr Öl und Gas in andere Staaten, darunter Indien und China. Die Regierung in Neu-Delhi argumentiert, Indien habe mit Öl-Importen aus Russland begonnen, „weil die traditionellen Lieferungen nach Ausbruch des Konflikts nach Europa umgeleitet wurden“. (AFP)
Vor dem Hintergrund der Bemühungen um eine Friedenslösung im Ukraine-Konflikt hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut ein persönliches Treffen zwischen ihm und Kremlchef Wladimir Putin gefordert. Die Ukraine habe bereits wiederholt betont, dass eine „echte Lösung“ des Krieges nur auf Ebene der Staats- und Regierungschefs gefunden werden könne, erklärte Selenskyj am Donnerstag in Onlinediensten. Nun sei es notwendig, „den Zeitpunkt für ein solches Format und den Umfang der zu behandelnden Themen festzulegen“. (dpa)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will eigenen Aussagen zufolge noch am Donnerstag Deutschland, Frankreich und Italien kontaktieren, um über Fortschritte hin zu Frieden zu reden. Themen sollten eine Waffenruhe, ein Gipfeltreffen von Regierungschefs und die langfristige Sicherheit sein. (Reuters)
US-Präsident Donald Trump sieht „gute Chancen“ auf ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Republikaner sagte auf eine Nachfrage einer Journalistin, ob Putin und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einem Treffen zugestimmt hätten: „Die Chancen stehen gut, dass es sehr bald zu einem Treffen kommen wird.“ Man habe aber noch nicht festgelegt, wo.
Trump informierte davor die europäischen Partner über das Gespräch seines Sonderbeauftragten Steve Witkoff in Moskau zum Ukraine-Krieg. In dem Telefonat habe er auch seine Absicht angekündigt, sich persönlich mit Putin zu treffen, hieß es in deutschen Regierungskreisen. Dieser hatte zuvor den US-Unterhändler Witkoff für etwa drei Stunden im Kreml empfangen. (dpa)