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Lisa Genzken

Klimaschutzexperten fordern mehr C02-Verringerung im Straßenverkehr – Kritik am Koalitionsvertrag 

Das von CDU und SPD im Koalitionsvertrag vereinbarte Milliarden-Sondervermögen für mehr Klimaschutzmaßnahmen werten Expert:innen als Zeichen dafür, dass die beiden Parteien das Thema CO2-Verringerung ernst nehmen. Dieser Schwerpunkt sei ausdrücklich zu begrüßen, teilte das Climate Change Center Berlin Brandenburg am Mittwoch mit. Ausreichend sei das aber nicht.

„Die Zielsetzung ist angemessen, und die Maßnahmen werden den Klimaschutz vorantreiben“, sagte der wissenschaftliche Koordinator des Wissenschaftszentrums, Felix Creutzig. „Es ist allerdings abzusehen, dass das Maßnahmenportfolio nicht ausreichen wird, das Ziel von 70 Prozent Reduktion der CO2-Emissionen in absehbarer Zeit zu erreichen“, so der Professor an der Technischen Universität (TU) Berlin.

Insbesondere im Verkehrsbereich seien weitere Instrumente wichtig, um die CO2-Emissionen zu senken. „Dazu gehören aktiveres Parkraummanagement und höhere Preise auch für Anwohnerparkausweise oder die Ankündigung einer emissionsfreien Innenstadt“, sagte Creutzig. (dpa)
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Sophie Krause

Das Regierungsprogramm zum Nachlesen

Hier gibt es die Details des schwarz-roten Regierungsprogramms im Überblick – und den kompletten Vertrag als PDF-Dokument.
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Anja Neu

Berliner CDU verbessert sich in Umfrage auf 30 Prozent

Gut sieben Wochen nach der Berliner Wiederholungswahl kann sich die CDU in der Wählergunst weiter verbessern. In einer am Mittwoch veröffentlichten repräsentativen Umfrage im Auftrag von „Bild“ und „B.Z.“ kommt der Wahlsieger auf 30 Prozent nach einem Ergebnis von 28,2 Prozent am 12. Februar. SPD und Grüne rangieren im Berlin-Trend des Meinungsforschungsinstituts INSA bei je 18 Prozent (Wahl: je 18,4). Die Linke verliert gut einen Punkt auf 11 Prozent (Wahl: 12,2), die AfD verharrt bei 9 Prozent (Wahl: 9,1). Die FDP kommt in der Umfrage auf 5 Prozent (Wahl: 4,6). Auf sonstige Parteien entfallen wie bei der Wahl 9 Prozent. (dpa)
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Dominik Mai

Viel Kritik an verkehrspolitischen Plänen von CDU und SPD

Die Vereinbarungen von CDU und SPD zur Verkehrspolitik stoßen bei Fahrradaktivisten auf viel Kritik. „Der Koalitionsvertrag gefährdet die Verkehrswende in Berlin“, teilten der Allgemeine Fahrradclub (ADFC) Berlin und der Verein Changing Cities am Mittwoch mit.
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Anja Neu

Berliner Jusos: Der Koalitionsvertrag schneidet der SPD den Atem ab

Die Berliner Jusos bleiben auch nach der Vorstellung des Koalitionsvertrags von CDU und SPD bei ihrer klaren Ablehnung eines schwarz-roten Bündnisses. „Für uns wirkt der Koalitionsvertrag wie ein schwarzes Korsett mit roten Schleifen“, sagte die Juso-Landesvorsitzende Sinem Tasan-Funke der Deutschen Presse-Agentur. 
„An einigen Stellen wird zwar verhindert, dass sozialdemokratische Politik der letzten Jahre zurückgedreht wird. An vielen Stellen aber schneidet er der SPD den Atem ab“, kritisierte Tasan-Funke. „Dort wo CDU pur durchkommt, sehen wir ein Rückbesinnen auf die 2000er Jahre: Religionsunterricht, Privatisierung staatlicher Aufgaben und Polizeistaat.“ 

„Die geplante Ausweitung von Überwachungsmaßnahmen und die Einschränkungen der Demonstrationsfreiheit machen uns besonders große Sorgen“, sagte Tasan-Funke, die seit 2020 zusammen mit ihrem Co-Vorsitzenden Peter Maaß an der Spitze der Berliner Jusos steht. „Wir befürchten, dieser Kurs wird der Zukunftsfähigkeit der SPD massiv schaden und sie in einer freiheitsliebenden Stadt wie Berlin für breite Schichten der Bevölkerung unwählbar machen“, so die Juristin und Juso-Chefin. 

Auch die Ressortzuteilung sieht sie kritisch. „Ohne das Finanzressort fehlt der SPD als kleinerem Koalitionspartner viel Gestaltungsspielraum, um die vereinbarten Projekte umzusetzen“, so die Landesvorsitzende. „Wir sehen gerade auf Bundesebene, wie gut man sozialdemokratische Projekte blockieren kann, wenn man einfach den Geldhahn zudreht.“ 

CDU-Landeschef Kai Wegner habe schon anklingen lassen, dass es gar nicht so wichtig sei, was in dem Vertrag stehe. „Wir befürchten, dass die CDU uns vor dem Mitgliederentscheid viel verspricht und danach ihr wahres Gesicht zeigt“, sagte Tasan-Funke. „Nach diesem spalterischen und populistischen Wahlkampf trauen wir der CDU Opportunismus durchaus zu.“ 

Außerdem versteckten sich hinter gut klingenden Stichworten 107 Prüfaufträge. „Wir sehen uns daher auch nach der Lektüre bestärkt darin, dass man diesen schwarzen Koalitionsvertrag trotz roter Schleifen ablehnen muss.“ Die Juso-Kampagne gegen Schwarz-Rot soll deshalb weitergehen. „Unsere Terminkalender sind voll. Wir sind in so vielen Partei-Gliederungen wie möglich unterwegs und merken dort, dass viele Mitglieder unserer Meinung sind“, sagte Tasan-Funke.

Falls sich die Jusos durchsetzen, muss das aus ihrer Sicht Folgen haben: „Sollte es beim Mitgliedervotum keine Mehrheit für den Koa-Vertrag geben, wird es in der SPD personelle Konsequenzen geben. Alles andere wäre niemandem zu erklären.“ Zum Start der Kampagne gegen die geplante schwarz-rote Koalition Mitte März hatte Tasan-Funke angekündigt, die Jusos würden erst ruhen, wenn sie diese Koalition verhindert hätten. Sie rufen dazu auf, beim SPD-Mitgliedervotum gegen den Koalitionsvertrag zu stimmen. Am 23. April soll das Ergebnis bekannt gegeben werden. (dpa)
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Dominik Mai

Mieterverein: Schwarz-Rot setzt zu starken Fokus auf den Neubau

Der Berliner Mieterverein sieht die Ankündigungen zum Wohnungsbau von CDU und SPD skeptisch. „Wir brauchen Neubau. Das Problem ist, dass man genau hingucken muss, in welchem Preissegment gebaut wird“, sagte Mietervereins-Geschäftsführerin Wibke Werner am Mittwoch im RBB-Inforadio. Es müsse gewährleistet werden, dass auch für die Haushalte mit geringem Einkommen Wohnraum zur Verfügung steht.

Kritisch sieht Werner die schwarz-roten Pläne im Bereich sozialer Wohnungsbau, wo Änderungen bei den Quoten und ein weiteres Förderprogramm für mittlere Einkommen geplant seien. „Das sind so Punkte, da haben wir ein bisschen Sorge, dass der soziale Wohnungsbau künftig mehr für die mittlere Einkommensschicht zur Verfügung gestellt wird und die Haushalte mit den geringeren Einkommen hinten runterfallen könnten.“

Werner warnte außerdem, einen zu deutlichen Fokus auf den Wohnungsneubau zu setzen. „Da muss man aufpassen“, sagte sie. Der Wohnungsbestand, besonders der günstige Wohnraum, müsse noch besser geschützt werden. „Die Stärkung der landeseigenen Wohnungsunternehmen ist ein richtiger Schritt, um insgesamt das gemeinwohlorientierte Segment zu stärken“, ergänzte die Mietervereins-Geschäftsführerin. „Allerdings muss man auch sehen, dass die Idee dahintersteht, der Enteignungsinitiative und der Vergesellschaftung von Wohnungen den Wind aus den Segeln zu nehmen.“ (dpa) 
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Dominik Mai

Gote: Gesundheitsverwaltung braucht mehr Expertise von außen 

Berlins scheidende Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) empfiehlt der neuen Landesregierung, in der Gesundheitspolitik stärker auf Expertise von außen zu setzen. Bei der Bewältigung der Corona-Pandemie sei zwar vieles gut gelaufen, sagte sie der „Berliner Morgenpost“. Eine Lehre sei aber, früher auf eine breite sozialwissenschaftliche Beratung zu setzen.

„Viele Probleme haben ja nicht nur eine epidemiologische oder virologische Dimension, sondern auch große soziale Folgen, von den Schulschließungen bis zur Sorge vor Impfungen“, so Gote. „Wir haben im vergangenen Jahr einen sozialwissenschaftlichen Beirat eingesetzt. Das hätte viel früher geschehen müssen“, sagte sie selbstkritisch.

„Es wäre sinnvoll, sich stärker Expertise aus dieser Richtung ins Haus zu holen. Das ist eine Empfehlung für die Nachfolge: Es stünde einer Gesundheitsverwaltung gut an, einen solchen Beirat permanent zu haben.“

Die Kommunikation der Amtsärzte und der Gesundheitsämter mit der Landesverwaltung funktioniere wieder richtig gut. „Sie sind es, die Gesundheitsleistungen in der Fläche tragen. Diese Bedeutung sollte sich verfestigen“, sagte Gote. Corona sei eine Chance für die Weiterentwicklung des öffentlichen Gesundheitsdienstes gewesen.

„Wenn wir auf die soziale Funktion im Kiez schauen, auf Gesundheitsuntersuchungen von Schulkindern oder auch die möglichen nächsten Pandemien, dann ist es gut, dass der Gesundheitsdienst breiter aufgestellt ist.“ Die Lage sei trotz des großen Fachkräftemangels besser als vor der Pandemie. Das größte Problem sei, Ärztinnen und Ärzte sowie anderes Personal oder auch Mitarbeiter für die Verwaltungen zu gewinnen. „Das wird die große Aufgabe sein.“ (dpa)
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Anne Schakat
Berliner SPD-Chef Saleh blickt "optimistisch" auf Mitgliedervotum zum Koalitionsvertrag
Berlins SPD-Chef Raed Saleh hat sich voller Hoffnung gezeigt, dass das Mitgliedervotum seiner Partei zum Koalitionsvertrag positiv ausgeht. „Ich bin optimistisch“, sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur zum Start der parteiinternen Abstimmung. 

„Das, was wir verabredet haben, macht das Leben von Hunderttausenden Menschen besser“, so der Politiker. „Deshalb glaube ich, dass viele Parteimitglieder dem Vertrag zustimmen. Aber am Ende hat natürlich die Basis die Entscheidung.“ Diese müsse sich eine eigene Meinung bilden. „Da ist jeder einzelne, jede einzelne gefragt.“ 

Das mit dem Wahlsieger CDU ausgehandelte Regierungsprogramm trage eine sozialdemokratische Handschrift, so Saleh mit Blick auf die nicht wenigen innerparteilichen Kritiker der geplanten Koalition. Als Beispiele nannte er die gebührenfreie Bildung und eine Dynamisierung des Landesmindestlohns von aktuell 13 Euro je Stunde. Auch das geplante, fünf bis zehn Milliarden schwere Sondervermögen für mehr Klimaschutz oder Maßnahmen für eine Stadt der Vielfalt wie die Schaffung eines Queer-Beauftragten oder eines Aktionstages gegen Muslimfeindlichkeit jedes Jahr am 15. März seien wichtige Punkte. 

Das Ergebnis des Mitgliedervotums, das per Briefabstimmung abläuft, soll am 23. April verkündet werden. Im Verlauf der kommenden Wochen plant die SPD sechs interne Mitgliederforen zu dem Thema, zu denen jedes SPD-Mitglied kommen kann. „Diese Diskussion tut der Partei gut", meinte Saleh. „Solche Debatten haben uns immer stark gemacht.“ Er freue sich auf die kommenden drei Wochen, denn das Mitgliedervotum sei Ausdruck einer lebendigen sozialdemokratischen Partei. Dazu gehörten auch kritische Meinungen, die „willkommen“ seien und die er respektiere. (dpa)
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Dominik Mai

Berliner SPD startet Mitgliedervotum zum Koalitionsvertrag 

Weiterer Schritt auf dem Weg zu Schwarz-Rot in Berlin: Einen Tag nach der Vorstellung des ausgehandelten Koalitionsvertrages hat die SPD am Dienstag ein Mitgliedervotum darüber gestartet. Nach Angaben eines Parteisprechers wurden die Briefwahlunterlagen für 18.566 Mitglieder in der SPD-Landesgeschäftsstelle zunächst gedruckt und zum Versand vorbereitet. Am Mittwoch holt die Post sie ab und verschickt sie - die Briefe füllen 94 Kisten.

Bis spätestens 21. April um 23.59 Uhr müssen die ausgefüllten Stimmzettel zurück bei der SPD sein. Die Auszählung ist am 23. April geplant, anschließend wird das Ergebnis mitgeteilt. Der Koalitionsvertrag mit dem Wahlsieger CDU gilt als angenommen, wenn mindestens ein Fünftel der Stimmberechtigten (3714 Mitglieder) an dem Votum teilgenommen hat und die Mehrheit der Teilnehmer zustimmt.

Innerhalb der SPD hatte es teils heftige Kritik an der Entscheidung der SPD-Führung um die Landesvorsitzende Franziska Giffey gegeben, eine Koalition mit der CDU anzustreben. Rechnerisch möglich gewesen wäre nach der Wiederholungswahl im Februar auch eine Fortsetzung der bisherigen Koalition aus SPD, Grünen und Linken. Die Parteispitze hofft beim Mitgliedervotum dennoch auf eine Mehrheit und darauf, dass der ausgehandelte Koalitionsvertrag mit der CDU Kritiker besänftigt.

Die CDU will auf einem Parteitag am 24. April entscheiden, ob sie dem Koalitionsvertrag zustimmt. Sagen beide Parteien Ja, ist am 26. April die Unterzeichnung des Regierungsprogramms geplant. Am Tag darauf (27. April) soll der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner im Abgeordnetenhaus zum neuen Regierenden Bürgermeister und Nachfolger Giffeys im Roten Rathaus gewählt werden. Wegner wäre der erste Christdemokrat in diesem Amt seit 2001. (dpa)
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Dominik Mai

Giffey: „Wenn wir hier nicht diesen Weg gehen, dann wird es ein schwarz-grünes Bündnis“

Die Berliner SPD-Chefin Franziska Giffey sieht gute Gründe für eine Zustimmung der Parteibasis zu den mit der CDU ausgehandelten Punkten. „Der Koalitionsvertrag ist das sehr gute Argument“, sagte Giffey am Dienstag im RBB-Inforadio. „Wir haben sehr viel erreicht für die SPD, wir können viel bewegen.“

Als Alternative sieht Giffey nicht etwa die mögliche Fortsetzung der bestehenden Koalition von SPD, Grüne und Linke. „Wenn wir hier nicht diesen Weg gehen, dann wird es ein schwarz-grünes Bündnis“, sagte sie. „Dann schaut die SPD in der Opposition zu.“

„Wir wollen was Gutes für die Stadt bewegen“, sagte Giffey, „dafür muss man gestalten können, dafür muss man in Regierungsverantwortung sein.“

Nach der Vorstellung des Koalitionsvertrages am Montag startet die SPD an diesem Dienstag ein Mitgliedervotum darüber. Zunächst werden die Briefwahlunterlagen zusammengestellt und zum Versand vorbereitet, wie ein Sprecher mitteilte. Am Mittwoch beginnt der Versand an 18.566 Parteimitglieder per Post. Bis zum 21. April müssen die ausgefüllten Stimmzettel zurück bei der SPD sein. (dpa)
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Ken Münster

Jarasch: Schwarz-rote Vorhaben verstoßen gegen Schuldengrenze

Die Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch äußerte am Montagabend Zweifel an der Finanzierung schwarz-roten Koalitionsvorhaben. „Das Problem ist, dass nicht belegt ist, wo die Gelder verfassungskonform herkommen sollen", sagte die Politikerin in der RBB-Abendschau. Sie verwies in dem Zusammenhang auf die Schuldengrenze in der Berliner Verfassung. 

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Ken Münster

Wegner will kein E-Scooter-Verbot

Berlins CDU-Chef Kai Wegner will kein Verbot von geliehenen E-Scootern wie in Paris. Der mögliche Regierende Bürgermeister der geplanten Koalition von CDU und SPD setzt auf verbindliche Absprachen mit den Verleihern. „Das gehen wir jetzt an“, sagte Wegner bei Welt-TV. E-Scooter sollen nur auf ausgewiesenen Flächen abgestellt werden können. „Erst dann geht die Uhr aus, wo man bezahlt für eine solchen E-Scooter.“ 
Die Betreiber seien bereit dazu, einen solchen Weg zu gehen. In Paris hatten sich am Sonntag bei einer Befragung 89 Prozent für ein Verbot ausgesprochen. An dem Votum beteiligten sich nur 7,46 Prozent der 1,3 Millionen Wahlberechtigten. (dpa)
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Anne Schakat
Katja Kipping kritisiert schwarz-roten Koalitionsvertrag und bietet SPD-Mitgliedern neue Verhandlungen an
Die Berliner Linke-Politikerin und amtierende Sozialsenatorin Katja Kipping appellierte am Montag an SPD-Mitglieder, die schwarz-rote Koalition durch den bevorstehenden Mitgliederentscheid scheitern zu lassen. „Es gilt mehr denn je: Wenn die SPD-Basis der CDU einen Korb gibt, stehen danach alle Türen offen, um die bestehenden progressiven Mehrheiten erneut an einen Tisch zu holen“, sagte sie dem Tagesspiegel am Montag.
tagesspiegel
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Dominik Mai

Keine gemeinsame Position zum Ausbau der A100

Im 135-seitigen Koalitionsvertrag von CDU und SPD kommt die umstrittene Verlängerung der Autobahn vom Treptower Park zur Storkower Straße, der sogenannte 17. Bauabschnitt, nicht vor. Die Parteien konnten sich nicht auf eine gemeinsame Position verständigen.
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Dominik Mai

Umweltschützer äußerten sich besorgt

Ein Schritt nach vorne sei zwar beispielsweise das geplante Sondervermögen für mehr Klimaschutz, so der Geschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Berlin, Tilmann Heuser. Es fehle aber eine konsequente Handlungsstrategie für eine klimaneutrale Stadt. „Wie die Umsetzung der Klimaschutzziele erreicht werden soll, bleibt offen.“

Ähnlich sehe es in der Baupolitik aus. Zwar kündige Schwarz-Rot an, versiegelte Flächen besser nutzen, gleichzeitig aber auch, unversiegelte Flächen wie Teile des Tempelhofer Felds bebauen zu wollen. „Das lehnen wir aus Gründen des Klima- und Naturschutzes kategorisch ab.“ (dpa)
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Dominik Mai

Deutliche Kritik von den Grünen

„Der Koalitionsvertrag von CDU und SPD ist eine milliardenschwere Wundertüte“, so Grünen-Landesvorsitzender Philmon Ghirmai. Die vielen Ankündigungen seien keine Antworten darauf, wie sich das Leben der Menschen in Berlin spürbar verbessern lasse. „Gesellschaftspolitische und bürgerrechtliche Errungenschaften werden wie erwartet zurückgedreht.“ 

Die CDU habe sich auf ganzer Linie durchgesetzt, eine sozialdemokratische Handschrift sei nicht zu erkennen. „Videoüberwachung, Online-Durchsuchungen, die Ausweitung von Telekommunikationsüberwachung oder der Einsatz von BodyCams in privaten Räumen: Schwarz-Rot is watching you.“ (dpa)
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Dominik Mai

Giffey wird wohl Bausenatorin

Berlins bisherige Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) wird aller Voraussicht nach Senatorin für Stadtentwicklung und Stellvertreterin vom künftigen Regierungschef Kai Wegner (CDU). Diese Planungen bestätigten führende SPD-Mitglieder dem Tagesspiegel.
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Dominik Mai

SPD startet am Dienstag Mitgliedervotum zum Koalitionsvertrag 

Die Berliner SPD startet am Dienstag ihr Mitgliedervotum über den geplanten Koalitionsvertrag mit der CDU. Zunächst werden die Briefwahlunterlagen zusammengestellt und zum Versand vorbereitet, wie ein Sprecher des Landesverbandes am Montag mitteilte. Am Mittwoch beginnt der Versand an 18.566 Parteimitglieder per Post.

Bis spätestens 21. April um 23.59 Uhr müssen die ausgefüllten Stimmzettel bei der SPD eingetroffen sein. Die Auszählung ist am 23. April in der SPD-Landesgeschäftsstelle im Kurt-Schumacher-Haus geplant, anschließend wird das Ergebnis mitgeteilt.

Zum Einsatz kommt an dem Tag eine Zählkommission, der Vertreter der SPD-Kreise und des Landesvorstands angehören. Daneben zählen bis zu 25 weitere freiwillige Helferinnen und Helfer das Ergebnis aus.

Abstimmungsberechtigt sind alle Berliner SPD-Mitglieder, die bis zum 24. Februar dieses Jahres in die SPD aufgenommen wurden. Der Koalitionsvertrag gilt als angenommen, wenn mindestens ein Fünftel der Stimmberechtigten (3714 Mitglieder) an der Abstimmung teilgenommen hat und die Mehrheit der Teilnehmer zustimmt. Zur Abstimmung steht die Frage „Soll die SPD Berlin den mit der CDU Berlin ausgehandelten Koalitionsvertrag vom April abschließen?“

Die CDU will auf einem Parteitag am 24. April entscheiden, ob sie dem Koalitionsvertrag zustimmt. (dpa)
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Dominik Mai

IHK zum Koalitionsvertrag: Ausbildungsplatzumlage ist verkehrt

Aus der Berliner Wirtschaft sind zum Koalitionsvertrag von CDU und SPD auch kritische Stimmen zu hören. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin, Sebastian Stietzel, lobte zwar die Einigung auf ein digitales Bürgeramt, die Fortsetzung des Bündnisses für Wohnungsbau und die Entbürokratisierung des Vergaberechts. „Ein klares No-Go ist allerdings die angekündigte Ausbildungsplatzumlage“, sagte er. Sie soll ein finanzielles Druckmittel sein, um die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zu erhöhen.

Der Präsident der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Stefan Moschko, ergänzte, CDU und SPD müssten jetzt an einem Strang ziehen, um die Leistungsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Nötig sei ein Aufbruch, gerade bei der Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung. Es sei richtig, dass Kai Wegner diese Themen zur Chefsache machen und in der Senatskanzlei ansiedeln wolle. „Weniger Bürokratie und schnelleres Verwaltungshandeln sind für die Unternehmen essenziell.“

Moschko lobte die schwarz-roten Pläne für eine Vereinfachung der Bauordnung und schnellere Genehmigungsverfahren. Das Sondervermögen zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in Höhe von bis zu zehn Milliarden Euro sei eine große Chance für Berlin. „Damit können nicht nur die energetische Sanierung und die Dekarbonisierung des Gebäudesektors vorankommen.“

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht im Koalitionsvertrag ebenfalls gute Ansätze. „Die erste Bewertung fällt positiv aus“, so die Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Katja Karger. „Es werden entscheidende Aspekte für die Beschäftigten in den Mittelpunkt gestellt: Tariftreue, Mitbestimmung, Ausbildung.“ Zu begrüßen sei die Absicht, den Landesmindestlohn und den Vergabemindestlohn regelmäßig anzupassen.

Anders als die IHK sehen die Gewerkschafter auch die angekündigte Ausbildungsumlage positiv, die kommen soll, wenn die Berliner Unternehmen bis 2025 nicht 2000 neue Ausbildungsplätze schaffen. (dpa)
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Dominik Mai

135 Seiten Regierungsprogramm

Das Dokument ist 135 Seiten lang und trägt den Titel „Das Beste für Berlin“, sowie den Untertitel „Ein Aufbruch für die Stadt, eine Koalition für die Erneuerung, ein Regierungsprogramm für alle.“ Der Koalitionsvertrag im Wortlaut: 
tagesspiegel
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Dominik Mai

FDP: Die CDU hat ihre eigenen Positionen billig verkauft 

Die Hauptstadt-FDP wirft den Christdemokraten vor, der SPD beim Koalitionsvertrag zu viele Zugeständnisse gemacht zu haben. „Es wurden ohne große Diskussionen - da endlich das Amt des Regierenden Bürgermeisters winkt - die eigenen Positionen billig verkauft“, kritisierte Berlins FDP-Landesvorsitzender Christoph Meyer am Montag nach der Vorstellung des Koalitionsvertrags von CDU und SPD. „Die Verlockung von Dienstwagen und Senatorenposten muss einfach zu groß gewesen sein.“ Zentrale Fragen blieben unbeantwortet, so Meyer. „Etwa eine Lösung, wie das Berliner Wohnungsproblem endlich angegangen werden kann.“

Ihre Positionen aus dem Wahlkampf bei Themen wie Enteignung großer Wohnungsunternehmen, Rekommunalisierung der Fernwärme oder dem Rückkauf von Wohnungen habe die CDU offenbar mit in die Wahlurne geworfen. Auch eine dringend notwendige radikale Verwaltungsreform verkümmere unter CDU und SPD zu einem Reförmchen.

Der Koalitionsvertrag von CDU und SPD lese sich wie ein „Weiter so“ von Rot-Grün-Rot - nur unter CDU-Beteiligung. „Nach sechs Jahren des organisierten RGR-Chaos verabreicht sich das Bündnis aus CDU und SPD mit diesem Koalitionsvertrag selbst KO-Tropfen“, kritisierte Meyer. Inhaltliche Differenzen mit Geld zu übertünchen beim milliardenschweren Sondervermögen Klimaschutz, sei einfach. „Es ist jedoch verantwortungslos, dies ohne irgendwelche Bemühungen zur Gegenfinanzierung nur über mehr Schulden zu tun.“ (dpa)
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Ken Münster

Schwarz-Rot will Hertha-Stadion auf Olympiagelände

Die geplante Koalition aus CDU und SPD in Berlin hat sich für den Neubau eines neuen Hertha-Stadions auf dem Olympiagelände ausgesprochen, ohne sich dabei aber auf einen genauen Platz festzulegen. „Wir unterstützen den potenziellen Neubau eines privat finanzierten reinen Fußballstadions für Hertha BSC mit einer Kapazität von ca. 45.000 Zuschauerinnen und Zuschauern an einem angemessenen Ort auf dem Olympiaparkgelände“, heißt es im am Montag vorgestellten Koalitionsvertrag. 

Nach einer langjährigen Debatte um den Standort für ein reines Fußballstadion für den Berliner Bundesligisten steht seit vergangenem Jahr ein Bau am Rande des Maifelds auf dem Lindeneck im Raum. Dieser konkrete Ort wird im Koalitionsvertrag nicht genannt. Auf dem Lindeneck ist unter anderem ein Reitverein ansässig, der den Stadionbau ablehnt. „Gleichzeitig sind die Interessen der ansässigen Vereine und Verbände zu berücksichtigen“, heißt es im Vertrag. Ein Bau an der Sportforumstraße, den Hertha vor der Option Lindeneck ursprünglich bevorzugt hatte, dürfte ausgeschlossen sein. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Genossenschaftswohnungen an der Rominter Allee würden geschützt, hieß es im Papier. 
tagesspiegel
Bei den Plänen hatte es Widerstand der Genossenschaft 1899 gegeben. Zu den Plänen von Berlins zweitem Fußball-Bundesligisten, dem 1. FC Union Berlin, hieß es, die Koalition unterstütze weiter den Ausbau der Alten Försterei und den Bau des Nachwuchsleistungszentrums. (dpa)
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