Israelische Panzer sind am Montag erstmals in südliche und östliche Teile der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen vorgerückt. Dabei wurden nach Angaben von palästinensischen Sanitätern mindestens drei Menschen getötet. Israelischen Sicherheitskreisen zufolge vermutet das Militär, dass Islamisten in dem Gebiet einige der verbliebenen Geiseln festhalten.
Panzerbeschuss traf demnach acht Häuser und drei Moscheen. Dutzende Familien flohen in Richtung Küste und der nahegelegenen Stadt Chan Junis. Dort waren nach örtlichen Angaben zuvor bei einem israelischen Luftangriff mindestens fünf Menschen getötet worden, darunter ein Ehepaar und seine zwei Kinder.
Das israelische Militär teilte mit, es gehe weiterhin „mit großer Härte vor, um die Fähigkeiten des Feindes und die terroristische Infrastruktur in dem Gebiet zu zerstören“. Zu den Vorfällen in Deir al-Balah und Chan Junis lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Von den verbleibenden 50 Geiseln im Gazastreifen sollen mindestens 20 noch am Leben sein. Angehörige der Geiseln zeigten sich besorgt und forderten von der Armee eine Erklärung, wie der Schutz ihrer seit mehr als anderthalb Jahren verschleppten Verwandten gewährleistet werden solle. (Reuters)
Mitglieder der islamistischen Hamas haben im Gazastreifen nach Angaben des Palästinensischen Journalistenverbands drei palästinensische Medienschaffende angegriffen. Betroffen seien unter anderem ein Kameramann des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira sowie ein Korrespondent der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, hieß es in einer Mitteilung des Verbands mit Sitz in Ramallah im Westjordanland. Verantwortlich seien „Sicherheitskräfte“ der Islamistenorganisation. Weitere Details zu dem Angriff wurden zunächst nicht genannt.
Der Vorfall, den der Palästinensische Journalistenverband aufs Schärfste verurteilte, ereignete sich den Angaben nach, als die drei Journalisten ihrer Arbeit in der Nähe einer Klinik in der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Gazastreifens nachgingen. Der Verband veröffentlichte auch ein Foto, dass einen der angegriffenen Reporter mit sichtbaren Verletzungen am Oberarm zeigen soll. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.
Ausländischen Journalisten ist der Zutritt zum Gazastreifen seit Kriegsbeginn weitgehend verboten. Einheimische Reporter berichten aber von vor Ort. Immer wieder gibt es Berichte über getötete Journalisten bei israelischen Angriffen. (dpa)
Von seinem Beobachtungsposten auf einem Hügel im besetzten Westjordanland aus überwacht Subhil Olajan eine lebenswichtige Wasserstelle für zehntausende Palästinenser in dem Gebiet: die Quelle Ein Samija. Als radikale israelische Siedler kürzlich das Wassernetz aus Brunnen, Pumpen und Leitungen angriffen, die der Lokalverantwortliche für die Wasserversorgung überwacht, war ihm die Bedeutung sofort klar: „Es gibt kein Leben ohne Wasser“, stößt er hervor.
Die Wasserversorgung für mehrere Dörfer der Umgebung war nach dem Angriff zeitweise unterbrochen. Die Quelle speist das Pumpensystem, das nach Angaben der palästinensischen Betreibergesellschaft die wichtigste - wenn nicht sogar die einzige - Wasserversorgung für rund 110.000 Menschen in dem Gebiet ist. Es ist eine der wichtigsten im von Israel besetzten Westjordanland, das ohnehin unter Wassermangel leidet.
Der Angriff reiht sich ein in eine ganze Reihe von Attacken israelischer Siedler, denen vorgeworfen wird, die palästinensischen Wasserressourcen beschädigt, abgezweigt oder an sich gerissen zu haben. „Die Siedler sind gekommen und haben zuerst die Hauptleitung kaputt gemacht. Und wenn sie zerstört ist, müssen wir automatisch die Pumpen in Richtung der Dörfer stoppen“, erzählt Olajan. „Das Wasser fließt sonst ins Gelände und versickert im Boden.“
Techniker kamen umgehend, um die Schäden zu reparieren. Zwei Tage später badeten bewaffnete Siedler in den Wasserstellen unterhalb der Quelle, während Olajan aus der Entfernung den Wasserdruck im Leitungssystem und die Bilder der Videokameras überwachte.
Das System zeigte einen normalen Druck an, auch bei der Leitung, die in sein Dorf Kafr Malik führt. Aber die Wartungstrupps trauten sich aus Angst um ihre eigene Sicherheit nicht mehr, sich der Pumpanlage zu nähern. (AFP)
Whittall lebt in Jerusalem und beklagt bei seinen regelmäßigen Besuchen im Gazastreifen immer wieder die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet. Im April hatte der Südafrikaner gesagt, die Menschen im Gazastreifen würden wegen Israels Krieg gegen die radikalislamische Hamas „langsam sterben“.(AFP)
Die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten den Iran jüngst zur Wiederaufnahme der Bemühungen um ein Atomabkommen aufgefordert. Aus französischen Diplomatenkreisen hieß es dazu, die E3 seien entschlossen, internationale Sanktionen gegen den Iran wieder einzuführen, falls bis zum Ende des Sommers keine konkreten Fortschritte in Richtung eines solchen Abkommens erzielt würden. Teheran beharrt darauf, dass sein Atomprogramm ausschließlich zivilen Zwecken dient. Westliche Staaten verdächtigen dagegen das Land, Atomwaffen entwickeln zu wollen. (Reuters)
Zahlreiche Menschen seien getötet worden, viele weitere seien lebensbedrohlich verletzt, hieß es. Die israelische Zeitung „Times of Israel“ berichtete, es sei nicht sofort klar gewesen, ob sie Opfer der israelischen Armee oder bewaffneter Banden oder von beiden wurden. Laut der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden mindestens 67 Menschen getötet. Die Zeitung zitierte die Armee, wonach Warnschüsse abgefeuert worden seien, „um eine unmittelbare Bedrohung für die Truppen zu beseitigen“. Israels Armee bestritt demnach aber die hohe Zahl an Opfern.
Diese Menschen hätten lediglich versucht, an Nahrungsmittel zu gelangen, um sich und ihre Familien zu ernähren, „die kurz vor dem Verhungern stehen“, beklagte das Welternährungsprogramm. Die Hungerkrise in Gaza habe „ein neues Ausmaß an Verzweiflung“ erreicht. Der Zwischenfall habe sich trotz der Zusicherung der israelischen Behörden ereignet, dass sich die Bedingungen für humanitäre Einsätze verbessern und bewaffnete Kräfte zu keinem Zeitpunkt entlang der Routen humanitärer Konvois präsent sein und eingreifen würden. (dpa)
Der Zentralrat der Juden wirft Macklemore Antisemitismus vor und hatte vor einem Besuch des Festivals gewarnt. Die Leitung des Festivals in Niedersachsen reagierte auf die Kritik mit einem Antisemitismuskonzept, Schulungen und einem öffentlichen Bekenntnis gegen Hass und Gewalt.
Der Rapper aus Seattle, der mit bürgerlichem Namen Benjamin Haggerty heißt, positioniert sich immer wieder politisch. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er den propalästinensischen Song „Hind's Hall“ und dieses Jahr das Lied „Fucked up“. In den Liedern wirft er Israel Genozid vor, verschweigt den Terror der Hamas und vergleicht in einem dazugehörigen Video einen Jungen aus dem Warschauer Ghetto mit einem aus dem Gazastreifen. (dpa)